Autor: Holger Schulze 24. Juni 2011 15:16 Uhr
Den Schülern auf den Leib geschrieben

Evinghausener Abschlussklasse spielt Theaterstück „Die Perlenfinder“

Evinghausen. Klassenspiele an der Johannes-Schule Evinghausen besitzen alle ihre Einzigartigkeiten. Junge Erwachsene, die ihre Grenzen erweitern, zeigen sich auf der Bühne im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie haben Geduld, Mut und Teamfähigkeit bewiesen, sich in eine ungewohnte Rolle eingefunden und auch die eine oder andere Hochleistung in Sachen Selbstüberwindung vollbracht.

Das aktuelle Projekt der diesjährigen zwölften Abschlussklasse, die das Stück mit Unterstützung von vier weiteren Schülern aus unteren Klassen auf die Bühne bringt, weist darüber hinaus noch eine weitere Besonderheit auf: Das Stück „Die Perlenfinder“ ist Ausdruck einer engen Verbindung zwischen dem Klassenlehrer und seinen Schülern.
Sven Streich-Bruning kennt die Heranwachsenden schon seit ihrer Einschulung. Es war die erste Klasse, in der der damals junge Lehrer vor zwölf Jahren seine ersten Erfahrungen an der Johannes-Schule machte. Seit vier Jahren nun begleitet er wieder diese Schülergemeinschaft durch die Oberstufe.

Schüler geben Rollen vor

Normalerweise wird für das Klassenspiel ein geeignetes Stück ausgewählt und anschließend daran gearbeitet, dass die für die Rollen vorgesehenen Akteure diese auch ausfüllen können. Bei den Perlenfindern waren jedoch zuerst die Schüler mit all ihren Besonderheiten da, und erst dann entstand, an ihnen ausgerichtet, das rund 45 Minuten lange Theaterstück. Sven Streich-Bruning hat in Kenntnis der Charaktere und der Möglichkeiten seiner Schüler selbst zur Dichterfeder gegriffen und das Stück seiner Klasse auf den Leib geschrieben.
Entsprechend stressfrei verliefen die Proben. Jeder Schauspieler musste sich nicht fremden Stoffvorgaben anpassen, sondern fand sich sofort in der ihm zugedachten Rolle wieder. So entstand eine Aufführung, sehr dicht angelehnt an den individuellen Stand ihrer Akteure.
Inhaltlich dreht sich das Stück um das Wandeln zwischen zwei Welten. Realität und Traumwelt treffen aufeinander. Eingekleidet in reichlich Musikanteile, hat Streich-Bruning das Motiv „Ich schlaf mal drüber“ auf die Bühne gebracht. Eine Nacht darüber vergehen lassen und dann, womöglich „korrigiert durch Begegnungen in den höheren Welten im Traum“ mit neuen Perlen der Erkenntnis ausgestattet, in die materielle Welt zurückzukehren, hiermit beschäftigen sich die Perlenfinder.

 

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